Schlachtrupf? Lebendrupf? Handrupf? Maschinenrupf?

Ein ganz schwieriges Thema – zur Begriffsklärung:

  • Schlachtrupf: die Gänse und Enten werden zuerst geschlachtet – und danach dann gerupft. Eine tierschonende (aber für die Tiere tödliche) Gewinnung des Gefieders. Dies ist so gut wie immer die Methode der Wahl.
  • Lebendrupf: alle Vögel kommen im Jahresverlauf in die Mauser. Sie verlieren also, der Jahreszeit angepasst, einen Teil Ihres Gefieders. In bäuerlichen Kleinhaltungen (so wie das früher einmal Standard war) kann man für die Geflügelherde die richtige Zeit abwarten und dann RAUFEN. Es werden also nur DIE Daunen aus dem Gefieder gekrault, die sowieso ausfallen würden. Das ist zeitaufwändig, keine wirklich schöne Arbeit – ergibt aber nur ausgereifte, große und stabile Daunen – und, nicht zu vergessen: die Tiere bleiben am Leben.
    Gerade hier gab es in den letzten Jahren massivste Probleme, weil außerhalb der Mauserzeit und vor allem „nackt“ gerupft wurde – DAS ist Tierquälerei, das ist unnötig, das sollte einfach nicht vorkommen dürfen. Und wir, genauso wie unsere Verbände, verurteilen das nicht nur: wenn diese Schänder erkannt werden, ergeht nicht nur Anzeige – sie können auch einfach ihre Ware nicht mehr verkaufen, da gibt es eine blacklist! DAS trifft sie sicher am meisten.
  • Handrupf: beim Lebendrupf klar – da geht es nicht anders, als dass Mensch die Gans auf den Schoss nimmt, sie kräftig umarmt und ihr am Bauch die Daunen rauft. Wer schon einmal in Natura eine wütende Gans erlebt hat: der weiss, dass es nicht möglich ist, hier zuviel auszureißen und das Tier damit zu quälen. Aber: zeitintensiv, auch aus der Zeit gefallen: das gibt es nur mehr selten – und, Hand aufs Herz: die wenigsten Verbraucher möchten diesen Zeitaufwand bezahlen.

    Allerdings gibt es auch (wenig, aber immerhin) den Handrupf nach dem Schlachten. Das ist vor allem für die Daunen eine sehr schonende Ernte.

  • Maschinenrupf: hier werden die (vorher geschlachteten!!!) Tiere mit Hilfe eines rauhen Schleifbandes so gut wie komplett von ihrem Federkleid befreit. Die häufigste Methode heutzutage, denn hier kann man den Tieren keinen Schmerz mehr zufügen – und die auflaufenden Kosten sind wegen der geringen Zeit auch akzeptabel für den Kunden.

Da beim Lebendrupf die Umstände nur sehr schwer zu kontrollieren sind, verkaufen wir ausschließlich Schlachtrupfe – sicher ist sicher!

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